„Sälweder Schproochschoul“
Die „Sälweder Schproochschoul“ wurde um 2010 von einer Gruppe von
Vereinsmitgliedern mit Dialekthintergrund ins Leben gerufen mit dem Ziel, die
heimische Mundart um Langenselbold als Satzungsziel anzuerkennen, sie
wiederzubeleben und zu pflegen. Seit den 10 Jahren ihres Bestehens hat sich die
Gruppe um das Wesen der heimatlichen Mundart gekümmert, und zwar
etymologisch, grammatikalisch und vor allem phonologisch. Besonderes Interesse
galt deshalb der Entwicklung einer einheitlichen, leicht lesbaren Lautschrift. Eine
solche ist mittlerweile gut etabliert und findet in allen Schriften der Gruppe
Anwendung. Dabei ist entscheidend, dass diese Phonetik mit sehr wenigen
Sonderzeichen auskommt, die die Lesbarkeit stark einschränken würden. Mit Hilfe
dieser Lautschrift ist es bisher gelungen nicht nur hochdeutsche Texte darzustellen,
sondern auch die anderer Idiome zu übertragen. Hierzu ein typisches Beispiel einer
Übertragung aus dem Hochdeutschen:
Hochdeutsche Version
Wenn´s regnet, gehen wir heim. Wenn es nicht regnet, bleiben wir hier. Regnet´s nicht
und wir haben keine Lust, gehen wir auch heim. Regnet es, brauchen wir sowieso
nicht zu bleiben. Gehen wir dann heim und wissen nicht, was wir da machen sollen,
könnte man ja auch gleich daheim bleiben.
Transscription (Selbolder Lautschrift)
Wann´s roant, gieh mer hoam. Wann´s näit roant, bleiwe´mer häi. Roant´s näit on mir
huu koa Lost, gieh mer aach hoam. Roant´s, brauche´mer suwäisuu näit se bleiwe.
Gieh mer dann hoam on wesse näit, woas mer doo mache solle, kennt mer joa aach
gleich dehoam bleiwe.
Diese und noch weitere Darstellungen des lokalen Dialektes finden sich in
zahlreichen Publiktionen der Mundartgruppe, die im Heimatmuseum an
Öffnungstagen eingesehen oder/und nach Bedarf auch erworben werden
können. Auch für Kinder gibt es Transscriptionen bekannter Gedichte, wie
Struwelpeter, Schneewittschen, Häschenschule und andere.